
Is-T–land
Zeichnung, Druck,
Frottage, Mischtechnik, Malerei,
Installation von
DORO KÖSTER
10. Oktober – 9. November 2025
Produzenten-Galerie Bielefeld
Vernissage: heute 19.00 Uhr
Öffnungszeiten:
Dienstags 16.30 – 18.30 Uhr
Samstags 12.00 – 14.00 Uhr
und auf Anfrage
ARTUR!
Bielefelder Ggalerie-Hopping:
Freitag, 10. Oktober 25
19.00 – 24.00 Uhr
Is-T–land
Grafische Arbeiten von Doro Köster
nach einem Islandaufenthalt im September 2023
In ihrer neuen Ausstellung Is-T-land zeigt Doro Köster eine Serie von 28 grafischen Arbeiten, die aus der intensiven Auseinandersetzung mit der isländischen Landschaft entstanden sind. Nach einem Aufenthalt im September 2023 verdichtete die Künstlerin seine Eindrücke von Naturgewalt, Stille und mikroskopischer Zartheit zu Bildern, die zwischen archaischer Wucht und poetischer Feinheit oszillieren.
IST – das zeigt die enorme Präsenz dieser Insel.
Ein Ist, eine Gegenwart, in der der Mensch klein und unbedeutend erscheint.
Er ordnet sich respektvoll ein, lebt, überlebt –
damals in Mooshäusern, heute in kleinen, einsamen Ansiedlungen.
Tiere ziehen frei durch die Landschaft.
Die Natur hat das Sagen.
Hinter jeder Kurve neue Landschaftswunder,
neue Farben, neues Licht unter wilden Wolkengebilden.
Kaum Städte – nur Weite.
Island: Archaische Naturgewalt.
Überwältigend, riesig, massiv, wild, energetisch.
Mystisch, geheimnisvoll, nackt, vielfältig.
Öd, widerspenstig, karg, satt, schroff.
Hell und dunkel, bewegt und unendlich still.
Empfindungen, Sinneseindrücke gehen viele Wege.
Sie schwanken zwischen dem Riesigen – den wilden Gebirgen,
der kochenden Erde, den brechenden Gletscherriesen,
den verzackten Lavafelsen, brodelnden Schlammpfützen,
den dunklen Stränden, laut stürzenden Wasserfällen –
und dem Kleinen, Unscheinbaren.
Der Blick wandert ständig zwischen übergroß und winzig klein.
Leben bahnt sich Wege in der Unwirtlichkeit.
In den kleinsten Dingen, in den zarten Schönheiten.
Flechten, Gräser, Moose, Sande, weiß verbranntes Geysirgras.
Winzigkeiten, die gewaltig werden:
Über Jahrmillionen wuchern auf schwarzem Lavagestein
grünliche Mooswattehügel – filigran, individuell, endlos.
Flechten wie Pünktchen auf dem Gestein,
manche wie kleine vollkommene Blüten,
andere gesellig, schmiegen sich an, greifen mit feinen Armen nach Halt.
Erstaunlich war für mich,
dass ich mich in meinen künstlerischen Arbeiten
zunächst den kleinen, zarten Dingen zuwandte –
denen, die in der Heftigkeit dieser Vulkanlandschaft
eine besondere Kraft entwickeln.
Man muss das Auge fokussieren, muss entdecken.
So entstanden runde Formen –
wie durch ein Telerohr geblickt.
Dazu die Lebendigkeit der Schafe,
weiße Punkte im Grün, Pferde hier und da,
der Geruch von Torferde in der Luft.
In Island und später im heimischen Atelier
entstanden 28 grafische Arbeiten auf feinem Papier –
Verdichtungen all dessen, was mich dort umgab.